Ein Kind kann bis zum Vorschulalter jedes Jahr bis zu 10 Infekte durchmachen. So unangenehm das auch für die Eltern ist, so wichtig ist diese Schule für das Immunsystem des Kindes. Auch das bei manchen Eltern mit Bangen durchlebte Fieber ihrer Kleinen ist ein wichtiger Marker für den erfolgreichen Lerneffekt des Immunsystems.
Nestschutz und Fieber im ersten Lebensjahr
Die ersten Wochen und Monate nach der Geburt ist das Baby durch den sogenannten Nestschutz gegen diverse Erreger geschützt. Dieser Schutz wird ihm in den letzten Wochen der Schwangerschaft von der Mutter im Mutterleib übertragen. Nach und nach lässt aber dieser Nestschutz nach und das Immunsystem des Babys darf nun selbst lernen und trainieren, mit Erregern zurecht zu kommen und diese wirksam zu bekämpfen. Dabei entsteht das immunologische Gedächtnis. Bekommt ein Säugling Fieber, ist auf jeden Fall der Gang zum Kinderarzt zu empfehlen, denn nicht immer sind offensichtliche Erkältungssymptome auszumachen die als Ursache für das Fieber gelesen werden können.
Kinder nach dem ersten Lebensjahr
Wer kennt nicht die Sätze geplagter Eltern, die sich über die gefühlten „Dauerinfekte“ bei ihren Kindern beklagen. Sobald die Lieblinge außerhalb des zu Hauses häufiger auf andere treffen, scheint sich ihr Immunsystem geradezu übereifrig auf jeden neuen unbekannten Erreger zu stürzen. Die Folge davon sind wiederkehrende Infekte mit mehr oder weniger ausgeprägten Symptomen. Eine außerordentlich wichtige Schule für das Immunsystem, das nach jedem Infekt idealer Weise gestärkt und mit neuen Abwehrzellen bestückt daraus hervorgeht. Für die Eltern ist es aber eine anstrengende Zeit, in der sie so manche Nacht besorgt am Bett ihrer erkrankten Lieblinge verbringen. Vor allem dann, wenn Fieber mit im Spiel ist.
Fieberwickel richtig einsetzen
Keine Frage: Klettert das Fieberthermometer in die Höhe, ist bei den Eltern Alarmstufe 1 aktiviert. In der Alarmstufe 2, wenn klar wird, dass es sich nicht um eine vorrübergehende leichte Erhöhung der Körpertemperatur handelt, sondern um einen Anstieg auf über 38,5 Grad, stellen sich die Eltern meist die Frage, ob und wie sie das Fieber bei ihrem Kind senken sollten. Wer nun über die richtige Anwendung eines Fieberwickels Bescheid weiß, hat einen klaren Vorteil.
Ein Fieberwickel unterstützt die Abwehrfunktionen des Körpers anstatt sie zu unterdrücken und erleichtert für den kleinen Patienten das subjektive Krankheitsgefühl. Ein feuchter Wadenwickel mit minimalem Temperaturunterschied zur Fiebertemperatur wirkt wie ein Ventil, durch das der Körper Dampf ablassen kann. Sein „Kampfsystem“ gegen das Virus wird nicht gebremst sondern vielmehr unterstützt. Der Wickel regt den Körper zu bestimmten Gefäßreaktionen an. Über die Gefäße reguliert der Körper den Wärmehaushalt und spült gleichzeitig die Körperpolizei in alle Ecken und Regionen des Organismus. Der Wickel entzieht die überschüssige Temperatur und die beteiligten Gefäße werden zu Autobahnen des Immunsystems.
So geht der Fieberwickel
Klassisch werden Fieberwickel als Wadenwickel angewendet. Wir wollen an dieser Stelle ergänzen, dass auch Wickel an den Handgelenken (Pulswickel) oder ein feuchtes Tuch auf der Stirn das Fieber mild besänftigen. Bei der Durchführung eines Wadenwickels sind folgende Punkte wichtig:
Sind die Hände und Füße beim Kind warm? Das ist wichtig, denn kalte Hände und Füße weisen darauf hin, dass das Fieber gerade „angekurbelt“ wird und das sollen wir nicht unterbrechen.
Wie hoch ist das Fieber? Für die Zubereitung der Wickellösung ist die aktuelle Körpertemperatur ein wichtiger Marker. Anders als vielleicht vermutet wird das Wickeltuch nicht völlig kalt angelegt, sondern höchstens 2 bis 3 Grad kühler als die Fiebertemperatur.
Was kommt in die Wickellösung? Im Wickelwasser wird ein Zusatz gelöst. Viele von uns Erwachsenen kennen noch die berüchtigten Essigpatscherl. An Stelle des Essigs kann auch ein wohlriechendes Wickelsalz im Wasser gelöst werden. Dieses enthält eine spezielle Mischung 100% naturreiner ätherischer Öle, welche das Immunsystem zusätzlich unterstützen.
Wie wird der Wickel angelegt? Beide Unterschenkel werden, jeder für sich mit dem feuchten Wickeltuch umwickelt. Darüber wickeln wir ein trockenes Tuch zur Isolation. Unsere AUBERG Wickel Sets enthalten alle nötigen Wickeltücher. Der Fieberwickel reicht vom Sprunggelenk bis zur Kniekehle. Während der Wickel liegt, achten wir darauf dass das Kind nicht friert. Es kann die Zehen zudecken. Manchmal fühlt sich ein zugedeckter Körper während des Wickels insgesamt angenehm an.
Wie lange soll der Wickel liegen bleiben? Wir prüfen nun nach wenigen Minuten, ob sich das feuchte Tuch im Wickel schon auf Fiebertemperatur erwärmt hat. Das machen wir indem wir mit zwei Fingern den Wickel innen prüfen. Hat sich das Innentuch bereits stark angewärmt nehmen wir die Wickel ab und tauchen das feuchte Tuch erneut in die Wickellösung. Der Vorgang wird nun 1 – 2 Mal wiederholt. Bei sehr hohem Fieber ist auch eine dritte Wiederholung möglich.
Was passiert nach dem Wickel? Nach drei Wickeldurchgängen ist der Wickel abgeschlossen. Eine halbe Stunde nach dem letzten Wickeldurchgang messen wir erneut das Fieber. Nun zeigt sich der Erfolg des Fieberwickels. Das Fiebert ist meist um 0,5 bis 1 Grad gesunken.