Stell dir vor, wie es sich für ein Baby anfühlen muss, wenn nach der Geburt plötzlich der eigene Körper nach allen Richtungen Platz hat und ganz anders als im Mutterleib seine Gliedmaßen strecken und recken kann. Besonders in dieser Phase des „Neuentdeckens“ und „Neufühlens“ sind liebevolle und sanfte Berührungen, wie sie bei einer Babymassage angewendet werden, eine unglaublich hilfreiche und stimulierende Erfahrung. Das Baby lernt seine Körpergrenzen zu spüren, sich selbst bewusst wahrzunehmen und erlebt das Gefühl von Geborgenheit außerhalb des Mutterleibes.
Hier findest du eine einfache Anleitung für eine Babymassage.
Wirkung der Babymassage
Du fragst dich jetzt vielleicht, wie eine Babymassage überhaupt wirkt? Die hier angeführten Effekte von regelmäßig durchgeführten Babymassagen wirken alle zusammen und machen in Summe die äußerst positive Wirkung der Babymassage aus.
- Beziehungsaufbau
Einer der wichtigsten Effekte dieser sanften Kunst ist der Beziehungsaufbau. Während der Babymassage liegt die volle Aufmerksamkeit bei deinem Baby. Damit erzeugst du unmittelbar und immer wieder aufs Neue die Verbundenheit zwischen euch.
Zusätzlich ist die Babymassage eine wunderbare Möglichkeit, die Bindung zu allen Familienmitgliedern zu stärken, denn auch Geschwisterkinder können bei der Babymassage aktiv mit dabei sein. Die Effekte einer sanften Körpermassage beschränken sich nicht nur auf das Babyalter. Bewusst eingeplante Zeit für wohltuende Berührungen sorgt auch bei kleinen und größeren Kindern für Begeisterung.
- Sensorik und Motorik
Ein kleines Baby kann selber noch nicht aktiv seine Füßchen berühren – das lernt es erst später und es kann auch noch keine koordinierten Bewegungsabläufe durchführen. All das erspürt das Baby bei der Babymassage. Es bekommt sozusagen eine Ahnung davon, zu welchen tollen Empfindungen und Bewegungen es selber fähig ist. Das Körpergedächtnis wird erstmals angeregt. Dabei werden Nervenzellen stimuliert, Nervenverbindungen aktiviert und die Muskulatur angeregt.
- Entspannung und Schmerzlinderung
Massagen sind generell dafür bekannt, dass sie Verspannungen lösen können. Das gelingt sogar mit den sehr sanften Berührungen der Babymassage. Bereits leichte Streichungen, kreisende Bewegungen und leichte Akupressur können bei einem Baby wunderbar lindernde Effekte erzielen.
Du kannst eine Babymassage einsetzen zum:
Verbessern der Verdauung mit leichten kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn auf dem Bäuchlein des Babys.
Entspannen und Einschlafen durch intuitive Streichbewegungen z. B. entlang der Wirbelsäule, an den Füßen, auf der Stirn. Sanfte, gleichförmige Berührungen wirken beruhigend und lassen dein Baby besser einschlafen.
Babymassage ist keine komplizierte Kunst
Die Babymassage ist keine komplizierte Kunst, die nur von professionellen Masseuren durchgeführt werden kann. Du kannst dich mit den Grundlagen der Babymassage vorab auseinandersetzen und dir Massageanleitungen (z. B. YouTube) ansehen. Aber mit Sicherheit hat dein Baby auch ein wohltuendes Erlebnis, wenn du zunächst rein deiner Intuition folgst. Hier sind einige einfache Schritte, die dir den Einstieg in die Babymassage erleichtern sollen.
Der Platz, an dem du die Babymassage machst, soll so warm sein, dass auch du in leichter Bekleidung nicht frieren würdest.
Bei den ersten Malen wähle eine Zeit, in der du mit deinem Baby ungestört bist. Ältere Geschwisterkinder können später dabei sein, wenn sowohl du als auch dein Baby mit der Massage vertraut sind.
Du kannst dein Baby auf der Wickelablage massieren oder es auf deine Oberschenkel platzieren, wenn du eine bequeme Sitzhaltung eingenommen hast.
Lege dir alle Utensilien in Reichweite: Massage Öl, ev. eine Stoffwindel, eine frische Windel für danach, Babykleidung, Babydecke.
Verwende nur natürliche Pflanzenöle für die Massage oder besorge dir eine fertige Ölmischung. Z. B. sind unsere Prinzessin Kardamom“ (ab der Geburt) oder „Burgfräulein Camilla“ (ab 6 Monaten) wunderbare Öl Mischungen mit feinst verdünnten ätherischen Ölen.
Die ersten Babymassagen sollten nicht zu lange dauern, besonders wenn dein Baby noch ein Säugling ist. Gehe von 5 Minuten aus und steigere allmählich die Dauer.
Führe eine Babymassage nicht unmittelbar nach dem Stillen oder einer Mahlzeit durch, wenn Babys Magen voll ist.
Hast du nun Lust bekommen, diese wunderbar sanfte und wertvolle Massage auszuprobieren? Wenn du dich noch intensiver in das Thema einleben möchtest, findest du auch zahlreiche Babymassagekurse in Hebammenstudios. Hab aber keine Angst, es einfach einmal zu Hause alleine auszuprobieren.