Kinder haben einen höheren Wasserbedarf als Erwachsene, insbesondere während der heißen Sommermonate. Ihr Körper besteht zu einem größeren Anteil aus Wasser und sie verlieren es schneller durch Aktivitäten, Schwitzen und höhere Temperaturen. Der Wasserbedarf variiert je nach Alter, Gewicht und körperlicher Aktivität. Die DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG gibt folgende Richtwerte für die Flüssigkeitszufuhr bei Kindern:
- 1 bis unter 4 Jahren: 820 ml
- 4 bis unter 7 Jahren: 940 ml
- 7 bis unter 10 Jahren: 970 ml
- 10 bis unter 13 Jahren: 1170 ml
- 13 bis unter 15 Jahre: 1330 ml
Nicht die komplette Flüssigkeitsmenge muss alleine durch Trinken zugeführt werden. Auch können wasserreiche Lebensmittel wie Melonen, Gurken und Beeren eine zusätzliche Quelle für Flüssigkeit sein und den Wasserhaushalt der Kinder unterstützen. Während der Stillzeit ist der Flüssigkeitsbedarf durch das Stillen gedeckt. Häufigeres Anlegen kann sinnvoll sein. Bist du mit deinem Kind gerade dabei Breikost einzuführen solltest du nach und nach auch das zusätzliche Trinken zur Gewohnheit werden lassen.
Flüssigkeitsmangel im Körper – so macht er sich bemerkbar
Eine unzureichende Hydrierung bei Kindern bringt nicht nur im Sommer ernsthafte Nachteile und Risiken mit sich. Dehydration macht sich mit einer Reihe von Symptomen bemerkbar.
Bei Müdigkeit, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten, Benommenheit und Kopfschmerzen an heißen Tagen solltest du unbedingt an einen Wassermangel im Körper als mögliche Ursache denken. Die Anfälligkeit für Hitzeerschöpfung und Hitzschlag ist bei Kindern höher als bei Erwachsenen. Wenn ihr Körper nicht ausreichend gekühlt und mit Flüssigkeit versorgt wird, entwickelt sich schneller ein sogenannter Hitzeschlag. Damit meint man ein Versagen der Wärmeregulation des Körpers. In der Fachsprache bezeichnet man diesen Zustand als Hyperthermie Syndrom.
Besteht langfristig eine chronische Dehydration (Austrocknung) sind ebenfalls gesundheitliche Probleme die Folge. Beispielsweise fördert dieser Zustand die Entstehung von Nierensteinen und Harnwegsinfektionen. Ausgetrocknete Schleimhäute sind anfälliger für Infektionen und permanente Kopfschmerzen. Zu geringe Flüssigkeitszufuhr kann dadurch auch zu einem Missbrauch von Schmerzmittel führen, weil gegen den Kopfschmerz Medikamente eingenommen werden, die nicht notwendig wäre.
Es ist daher von weitreichender Bedeutung, dass das Trinkverhalten der Kinder von Anfang an richtig angeleitet und gefördert wird. So pflegst du wiederum die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kleinen.
So lernen Kinder ausreichendes Trinken
Nicht nur die Menge, sondern auch die Art und Weise des Trinkens ist entscheidend, um Kinder im Sommer ausreichend zu hydrieren. Wasser ist die beste Wahl, um den Durst zu löschen und den Körper zu hydratisieren. Regelmäßig kleine Schlucke Wasser zu trinken anstatt große Mengen auf einmal zu konsumieren, gewöhnt dein Kind daran immer wieder zwischendurch Flüssigkeit aufzunehmen.
Es entwickelt selber auch das Gefühl dafür, wann es wieder Zeit ist zu trinken. Empfinden wir ein Durstgefühl ist bereits ein Flüssigkeitsdefizit im Körper vorhanden. Eine gute Strategie deinem Kind regelmäßiges Trinken anzugewöhnen ist es, eine Trinkflasche mit Wasser zur Verfügung zu stellen und es zu ermutigen, regelmäßig daraus zu trinken, auch wenn es nicht unbedingt Durst verspürt. Vermeide unbedingt, dass in der Flasche gezuckerte Flüssigkeiten zum Dauernuckeln verleiten. Damit wird der Stoffwechsel auf „Dauer Zuckerverarbeitung“ gesetzt und das fördert auf lange Frist die Entwicklung von Diabetes. Außerdem wird die Zahnentwicklung massiv beeinträchtigt.