Ohrenschmerzen bei Kindern

Kind mit Ohrenwickel liest ein Buch

Das plötzliche Aufwachen mitten in der Nacht, begleitet von einem schmerzerfüllten Schrei, der uns Eltern sofort alarmiert, ist eine Erfahrung, die viele teilen. Von lästigen Infektionen und harmlosen Reizungen bis hin zu schweren und schmerzhaften Entzündungen reicht die Palette an  unangenehmen Ohrenproblemen bei Kindern. Ohrenentzündungen sind tatsächlich einer der häufigsten Gründe für den Besuch beim Kinderarzt.

In diesem Blogartikel gehen wir auf die möglichen Ursachen ein, fassen die Symptome zusammen und beschäftigen uns mit den medikamentösen sowie natürlichen Behandlungsmöglichkeiten von Ohrenentzündungen.

Die zwei häufigsten Ursachen von Ohrenschmerzen bei Kindern

Die Infektion des Mittelohres

tritt oft als Folge einer Erkältung oder einer anderen Atemwegsinfektion auf. Durch die Erkältung schwellen die Schleimhäute im Rachen und auch im Ohr an. Das Sekret aus Mittelohr und dem Verbindungsgang zum Rachen  kann nicht mehr abfließen und sammelt sich an. Das ergibt einen idealen Nährboden für Bakterien oder Viren, die sich dann im Bereich hinter dem Trommelfell ansiedeln und eine Entzündung verursachen. Bei Kindern ist das Mittelohr aufgrund seiner Anatomie und Entwicklung besonders anfällig für Infektionen. Der Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Rachen, die sogenannte Ohrtrompete, ist teilweise noch sehr klein und eng.

Symptome

Die Symptome einer Mittelohrentzündung sind vor allem bei sehr kleinen Kindern nicht immer eindeutig. Manchmal klagen die Kinder über Schmerzen in einem ganz anderen Bereich des Körpers, einfach deshalb, weil sie die Schmerzen nicht zuordnen können. Ein Hinweis, dass es sich um eine Ohrenentzündung handelt könnte zum Beispiel sein, dass das Kind sich öfter an das Ohr fasst. Jedes Berühren am Ohr um nachzusehen, wird vom Kind abgewehrt und als unangenehm empfunden.

Aber auch Fieber und Unruhe können darauf hinweisen, dass sich im Ohr gerade ein Kampf der Viren und Bakterien abspielt. Findet das Kind keinen Schlaf und reagiert gereizt, hat ein allgemeines Krankheitsgefühl, dann ebenfalls daran denken: „ACHTUNG ES KÖNNTE DAS OHR SEIN“

 

Durch die vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit hinter dem Trommelfell entsteht ein schmerzhafter Druck. Der kann manchmal so intensiv werden, dass sich die angestaute Flüssigkeit spontan einen Weg durch das Trommelfell nach außen bahnt und dabei einen Riss im Trommelfell hinterlässt. Der kleine Riss verheilt zwar in den meisten Fällen spontan wieder, aber unklar ist oft, ob noch Flüssigkeit im Ohr verblieben ist. Oft entstehen so über Wochen und Monate Komplikationen bis hin zu einer dauerhaften Einschränkung des Hörvermögens. Ein Gang zum Arzt ist deshalb in jedem Fall zu empfehlen.

Wenn Viren in unseren Körper wollen, können wir uns Gott sei Dank in vielen Fällen auf unsere Körperabwehr verlassen. Den größten Beitrag zur körpereigenen Immunabwehr leisten die Abwehrzellen im Blut und das lymphatische System. Das lymphatische System besteht aus Organen wie der Milz, Teilen des Magen-Darm-Trakts, den Mandeln im Rachen und vielen lymphatischen Gefäßen, die vor allem für den Abtransport unerwünschter Stoffe und Erreger aus dem Blut verantwortlich sind.

 

Damit alle Abwehrkörper stets auf Befehl zur Stelle sind, müssen die Bahnen im Körper frei bleiben. Dafür sind eine gute Durchblutung und ein entspanntes Gewebe notwendig.

 

Entzündungen im äußeren Gehörgang

Treten Ohrenschmerzen ganz ohne Erkältungsgeschehen auf, handelt es sich um eine Ohrenentzündung im äußeren Gehörgang. Auch dabei kommt es zu Entzündungserscheinungen im Ohr die äußerst schmerzhaft sind. Die Schmerzen können dabei so stark sein, dass die betroffenen Kinder mehrere Tage nicht in die Schule oder den Kindergarten gehen können.

Typischerweise zeigt sich diese Art der Entzündung durch gerötete und geschwollene Haut im Gehörgang sowie möglicherweise einer Flüssigkeitsabsonderung und Schuppenbildung im Gehörgang. Vielleicht ist diese Form der Ohrenentzündung manchen Eltern als Bade-Otitis bekannt. Diese Bezeichnung wird deshalb verwendet, weil beim Schwimmen durch das Wasser sehr leicht Bakterien in den Gehörgang gelangen und so die Entzündung auslösen. Bei Jugendlichen kann auch das häufige Tragen von In-Ear Kopfhörern ebenfalls die Entstehung einer Gehörgangentzündung begünstigen. Vorsicht ist ebenfalls bei der Benutzung von Wattestäbchen zum Reinigen der Ohren geboten.

Besonders kleine Kinder stecken sich auch schon mal etwas einfach in die Ohren. Palmkätzchen, Murmeln oder andere kleine Spielzeugteile. Hier gilt es den Fremdkörper so rasch wie möglich zu entfernen um eine Entzündung des Gehörganges zu vermeiden.

Behandlung von Ohrenentzündungen

Zur medikamentösen Behandlung von Ohrenentzündungen werden vor allem entzündungshemmende Schmerzmittel verabreicht. Auch abschwellende und schleimlösende Mittel kommen zum Einsatz. Ist die Ursache für die Ohrenentzündung eine Infektion mit Bakterien so wird bei Kindern unter 6 Monaten unmittelbar mit Antibiotika behandelt. Bei älteren Kindern wartet man bei stabilem Zustand in der Regel die Entwicklung für 1 bis 2 Tage ab und nur bei anhaltenden Symptomen kommen Antibiotika zum Einsatz. Es ist aber von äußerster Wichtigkeit die Behandlungsdringlichkeit richtig einzuschätzen, damit  sich die Entzündung im Mittelohr nicht auf den Knochen hinter dem Ohr (Mastoiditis) oder das Gehirn (Meningitis) ausbreitet.

 

Für die natürliche Behandlung von Ohrenschmerzen hat sich die Anwendung von milder Wärme gut bewährt. Auch die Zuwendung zum erkrankten Kind ist ein wichtiger Teil in der Genesung. Wie mit einem Ohrenwickel hilfreich unterstützt werden kann, darum soll es in unserem nächsten Beitrag gehen.

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