Honig ist weit mehr als nur ein süßer Brotaufstrich – er ist ein wahres Naturwunder. Von der beruhigenden Wirkung bei Husten bis hin zur Unterstützung der Darmflora – die Vorteile dieses flüssigen Goldes sind vielfältig. Doch bevor wir uns näher mit den gesundheitlichen Vorteilen von Honig befassen, lohnt es sich, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, um zu verstehen, wie dieser außergewöhnliche Naturstoff entsteht und welche wertvollen Inhaltsstoffe er enthält.
In diesem Blogartikel erfahrt ihr auch, worauf ihr beim Honigkauf achten solltet, und warum Honig für Babys nicht immer geeignet ist.
Komm mit, auf eine kleine Reise in den Bienenstock.
150.000 Flugkilometer für 1 Kilogramm Honig
Bevor der Imker den reifen Honig aus den Waben schleudern kann, sammeln die Bienen Blütennektar und lagern ihn in den Waben ihres Bienenstocks. Dabei legen sie für 1 Kilogramm Honig 100.000 bis 150.000 Flugkilometer zurück. Diese immense Leistung schaffen die fleißigen Bienchen jedoch nur gemeinsam, denn das Leben einer einzelnen Biene entspricht etwa nur 2 Teelöffel Honig. Ganz schön viel Arbeit, oder?
Naturlabor Bienenstock
Der Nektar einer Blüte enthält viele wertvolle Pflanzeninhaltsstoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Um ihn in den Bienenstock zu transportieren, saugt die Biene den Nektar auf, wobei er mit Speichelsekreten und Enzymen angereichert wird. Im Bienenstock angekommen, gibt die Biene die Mischung an ihre Kolleginnen weiter, damit sie schnell zur nächsten Blüte fliegen kann. Dabei wird das Nektargemisch erneut mit den Speicheldrüsensekreten der anderen Bienen vermengt.
Wenn das Gemisch schließlich in der Wabe landet, hat es sich bereits vom reinen Blütennektar in ein besonderes Elixier aus Pflanzen- und Bienenstoffen verwandelt. Während der Lagerung in der Wabe belüften die Bienen den Bienenstock kontinuierlich durch ihre Flügelbewegungen, wodurch der Wassergehalt des Nektargemisches reduziert wird. Es dickt immer weiter ein, und die enthaltenen Stoffe setzen einen Reifungsprozess in Gang. Schließlich verdeckeln die Bienen die Waben mit Wachs, wenn der Honig fertig ist.
Ist Honig eine Zuckerfalle?
Die komplexe Zusammensetzung und der Reifungsprozess im dunklen, geschützten Raum des Bienenstockes erklären, warum wir beim Verzehr von Honig eine geballte Ladung an Inhaltsstoffen zu uns nehmen. Insgesamt sind es über 200 verschiedene Stoffe. Honig besteht zu 3% aus Enzymen, essentiellen Aminosäuren, Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, zu 15-18% aus Wasser und zu 80% aus Zucker.
Dieser Zucker ist jedoch nicht nur gewöhnlicher Haushaltszucker, sondern enthält auch aufgespaltene Einfachzucker wie Fructose und Glucose sowie rund 20 weitere Arten von Mehrfachzuckern. Das enthaltene Spurenelement Chrom, sowie bestimmte Enzyme im Honig unterstützen zudem die Verstoffwechselung und Verdauung des Zuckers im Körper.
Wie immer gilt – „Die Dosis macht das Gift“. Wenn Honig in moderaten Mengen konsumiert wird, kann er Teil einer ausgewogenen Ernährung sein. Er bietet eine natürliche Alternative zu raffiniertem Zucker mit zusätzlichen Nährstoffen.
Tipp: Achtet beim Kauf auf die Qualität des Honigs, denn mit Sirup gepantschter Honig ist vor allem bei Importware keine Seltenheit. Wir empfehlen, Honig von Imkern aus der Umgebung zu beziehen, da deren Bienenstöcke meist in unberührter Natur stehen und hochwertigen Honig liefern, der ausschließlich durch das Schleudern aus den Waben gewonnen wird.
Und das kann Honig für unsere Gesundheit ….
Wirkt Honig bei Erkältungen?
Die Verwendung von Honig bei Erkältungsbeschwerden oder zur Beruhigung hat lange Tradition. Auch neuere Studien bestätigen, dass Honig besonders bei Kindern Husten lindern kann. Wenn wir einen Löffel Honig pur einnehmen, legt er sich aufgrund seiner hohen Viskosität als feiner Film über die gereizten Schleimhäute im Rachen, was besonders bei trockenem Husten oder Halsschmerzen wohltuend ist.
Der hohe Zuckergehalt im Honig hat eine zusätzliche Wirkung: Er entzieht den Krankheitserregern Wasser und hemmt deren Ausbreitung. Dieser Effekt hilft, das Wachstum von Bakterien und Viren zu reduzieren. Ebenso spielen die zahlreichen anderen Bestandteile des Honigs eine bedeutende Rolle. Auch viele Pflanzenstoffe befinden sich im Honig, wie Flavonoide oder phenolische Verbindungen, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften haben. Sie können das Immunsystem stimulieren, die Schleimhäute schützen und zur schnelleren Heilung beitragen. Einige Enzyme im Honig unterstützen die Bildung von antibakteriellen Stoffen.
Ist Honig gut für unsere Darmflora?
Ja! Honig kann auch die Erhaltung einer gesunden Darmflora fördern.
Die Mikroorganismen im Honig versorgen das Darmgewebe mit Energie und regen die Peristaltik an. Diese Anregung wird auch auf den Kalium- und Fruchtzuckergehalt sowie auf bestimmte Substanzen in den Pollen zurückgeführt. Der Fruchtzucker wird nur langsam aus dem Darm ins Blut resorbiert und entfaltet im Darm eine schleimbildende Wirkung. Das kann einerseits den Magen und Darm schützen, andererseits bei Fructoseunverträglichkeiten oder bei einer großen Menge an Fructose abführend wirken.
Warum kann Honig beruhigend wirken?
Warme Milch mit Honig ist ein altbekanntes Hausmittel. Dass Honig eine beruhigende Wirkung haben kann, lässt sich unter anderem auf Inhaltsstoffe wie Phosphor und Tryptophan zurückführen. Tryptophan ist eine Aminosäure, die der Körper nicht selbst herstellen kann, aber zur Produktion von Serotonin und Melatonin, also dem Glücks- und Schlafhormon, benötigt wird. Serotonin sorgt für Ausgeglichenheit und Wohlbefinden im Körper. Der Geschmack und die Wärme des Getränks haben ebenfalls eine wohltuende Wirkung, die gerade bei unseren Kleinsten zur Genesung beiträgt.
Tipp: Achte darauf, den Honig nicht zu heiß zuzubereiten, um hitzeempfindliche
Bestandteile nicht zu zerstören!
Warum Babys keinen Honig essen sollten …
Das Mikrobiom, der Verdauungstrakt und das Immunsystem von Babys sind noch nicht vollständig ausgereift. Daher kann der Körper potenzielle Krankheitserreger teilweise noch nicht abwehren. Honig kann Sporen der Botulismus-Bakterien enthalten, welche als Stoffwechselprodukt ein starkes Nervengift produzieren. Ein ausgereifter Darm verhindert die Ausbreitung dieser Bakterien, bei Säuglingen sollte man jedoch vorsichtig sein. Obwohl eine Kontamination von Honig mit dem Bakterium Clostridium botulinum selten vorkommt, wird empfohlen, Kindern unter 12 Monaten noch keinen Honig zu geben. Babynahrung, die mit Honig wirbt, ist dennoch sicher, wenn bei der Herstellung Verfahren angewendet werden, die das Bakterium verlässlich abtöten.
Egal, ob ihr Honig zur Unterstützung eurer Gesundheit verwendet oder einfach nur den Geschmack genießt – die Arbeit der fleißigen Bienen und die wertvollen Inhaltsstoffe machen Honig zu einem echten Schatz der Natur. Honig ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie natürliche Lebensmittel uns auf sanfte und effektive Weise unterstützen können, gesund und wohlauf zu bleiben.